Bonn-Lüttich-Bastogne-Bonn (BRM 400)

Die Brevet-Saison 2024 ist in vollem Gange, wir sind schon bei BRM 400 (10.5.2024). Und, oh weh, schon lange nichts mehr veröffentlicht! Seit PBP 2023 ist eine Menge passiert – werde das nach und nach aufarbeiten.

Das BRM 400 von ARA Rheinland war ein denkwürdiges Ereignis. Eigentlich perfekte Wetterbedingungen, eigentlich. Denn wie häufig im Frühjahr gibt es einen großen Temperaturunterschied zwischen Nacht (6 Grad Celsius) und Tag (22 Grad Celsius). Bei der Abfahrt käme ich zur Not mal mit kurzer Hose aus; ein bisschen frieren wäre nicht so schlimm. Aber in der Folgenacht wird es dann wegen der Müdigkeit arg frostig. Also warm einpacken. Wohin aber tagsüber mit der Wintermontur? Eine Frage, die mich seit Jahren umtreibt, schließlich will man mit so wenig Gepäck unterwegs sein wie möglich. Mein winziges Rahmendreieck bietet kaum Platz für zusätzliche Taschen. Die Wintermontur tagsüber anzulassen ist keine Option – viel zu warm, viel zu großer Leistungsverlust wegen Schwitzen. Schon ein bisschen zu warm ist fatal, jedenfalls für mich. So auch heute, ich esse und trinke nicht genug.

Heute weitestgehend Alleinfahrt. Die Schnellen sind einfach zu schnell, andere ein bisschen langsamer …

Diesmal erlebe ich ein Kontrollstellen-Fiasko. So etwas ist mir in all den Jahren noch nicht passiert. Dank der Gruppe finde ich K1 problemlos. Bei K2 in Lüttich fahre ich vorbei – so langsam müsste die Kontrolle kommen. Zum Glück machen mich aufrückende Mitfahrer auf die verpasste Kontrollstelle aufmerksam. Ich rolle zurück, nochmal gerade so repariert. Bei K3 in La Roche-en-Ardenne bin ich wohl voll auf das Sandwich fokussiert und vergesse, das Selfie für die elektronische Brevetkarte hochzuladen. Zum Glück lasse ich mir einen Stempel auf die Pappkarte geben (warum auch immer!?), puh! Auf dem Vennbahn-Radweg brauche ich schließlich 3 km Bremsweg, um die verpasste Kontrolle in Waimes zu realisieren – na ja, die paar Extra-Kilometer. Und schließlich die Tankstelle in „Euskirchen“ – einfach nicht wahrgenommen! Die formale Adresse „Euskirchen“ ist korrekt, der Stadtteil ist Flamersheim, wie ich später herausfinde…

Und dann reißt noch der Gummiring, mit der die Lampe am Lenker befestigt ist – der galt bislang als unkaputtbar! Was ist heute los? Mit zwei Kabelbindern und einem Gummiband gelingt eine notdürftige Reparatur, die unterwegs häufig nachjustiert werden muss.

Trotzdem wollen wir mal nicht meckern. Trotz der Widrigkeiten (wegen :-)) ein spannendes Brevet in einer legendären Radsportregion! Tolle Strecken, weitestgehend verkehrsarm. Ich rolle überwiegend gleichmäßig, nur in der Mittagszeit ist das Vorankommen durch den hakeligen Radweg an der Ourthe und die Wärme (definitiv nicht meins!) etwas eingeschränkt. Nach ca. 415 km, ca. 3500 HM und 18h15 rolle ich ins Ziel.